- Warschauer Schule
- Wạrschauer Schule,Philosophie: 1) die aus dem Schülerkreis von K. Twardowski hervorgegangene, auch als Lemberg-Warschauer Schule bezeichnete philosophische Forschungsrichtung; 2) im engeren Sinn die von dieser Richtung ausgehende, vornehmlich in Warschau in Teamarbeit forschende und lehrende Schule der Logik. Als Begründer gelten S. Leśniewski und J. Łukasiewicz, als wichtigster Repräsentant A. Tarski, doch zählen zu ihr auch andere Vertreter der Logik und Metamathematik des 20. Jahrhunderts, u. a. K. Ajdukiewicz, Stanisław Jaśkowski (* 1906, ✝ 1965), Adolf Lindenbaum (* 1909, ✝ 1941), Andrzej Mostowski (* 1913, ✝ 1975), Jerzy Słupecki (* 1904, ✝ 1987), Bolesław Sobociński (* 1906, ✝ 1980), Mordchaj Wajsberg (* 1902, nach 1939 verschollen). Die Warschauer Schule leistete bis zu ihrer erzwungenen Auflösung im Zweiten Weltkrieg wichtige Beiträge zur Junktorenlogik, zur Entwicklung der mehrwertigen Logik und der formalen Semantik einschließlich einer über die logische Syntax hinausgehenden Metalogik sowie zur Methodologie der deduktiven Wissenschaft und axiomatischer Verfahren. Sie gab auch entscheidende Impulse für die logikgeschichtliche Forschung.Log. Rationalismus. Philosoph. Schriften der Lemberg-Warschauer Schule, hg. v. D. Pearce u. J. Woleński (1988);
Universal-Lexikon. 2012.